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Die Wahrheit über 10.000-Euro-Posts: Social Media Marketing Lüge entlarvt

Die Wahrheit über 10.000-Euro-Posts: Social Media Marketing Lüge entlarvt

21. Dezember 2024

So habe ich 10.000 Euro mit einem einzigen Post gemacht!

Klingt super, oder?

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber das will ich auch.

Vor allem wenn in der letzten Woche maximal eine mickrige Anfrage ins Haus geflattert ist.

Wenn dann Marketing-Moni und Lambo-Larry mit solchen Versprechungen um die Ecke biegen, bin ich schwer zu halten.

Ich will wissen, wie das geht.

Ich will das auch.

Schwups bin ich zumindest mal in ihrem kostenlosen Webinar.

Ich bin hooked …

Aber halten die Versprechungen?

Und machen Marketing-Moni und Lambo-Larry wirklich so viel Geld mit einem Post?

Das schauen wir uns in diesem Artikel einmal ganz genau an.

Grundsätzlich: Manche schwindeln, aber viele machen tatsächlich so viel Geld mit einem Post.

Die Frage ist nur:

Wie machen sie es wirklich?

Die Verlockung des schnellen Erfolgs auf Social Media

„Wie ich mit nur einem Instagram-Post 10.000 Euro Umsatz gemacht habe!“ 

Kurzer Hinweis: Instagram steht hier als Beispiel für alle möglichen Social Media Kanäle.

Denn auf allen Kanälen werden wir mit solchen Versprechungen regelmäßig bombardiert.

Ja, bombardiert.

Die Kriegsmetapher ist hier angebracht, denn es geht wirklich darum, uns sturmreif zu schießen.

Aber eines nach dem anderen.

Lass uns genau hinschauen, wie realistisch solche Versprechungen für uns kleine Krauter, also die meisten Selbstständigen und Coaches wirklich sind. 

In diesem Artikel entlarven wir gemeinsam die Wahrheit hinter der „10.000-Euro-mit-einem-Post“-Lüge. 

Denn wir gucken uns ganz genau an, welche immensen Ressourcen, Strukturen und Strategien hinter solchen Traumzahlen tatsächlich stehen.

Mein Ziel ist es, Dir mit diesem Artikel eine realistische Perspektive zu geben und zu zeigen, worauf Du Dich konzentrieren solltest, um Dein Instagram Marketing, Dein Content Marketing bzw. Dein Social Media Marketing für Dich erfolgreich zu gestalten.

Schritt 1: Social Media Marketing für Coaches – Die 10.000-Euro-Post-Behauptung entzaubert

Die Märchenhafte Ausgangsthese: 

Du fabrizierst einen klugen Post mit Deinem Angebot, schon rennen Dir die Leute die Bude ein und Du generierst mal eben 10.000 Euro Umsatz.

Mit einem einzigen Post?

Da hockt schon der Hase im Gewürzregal …

Es ist nie nur ein einziger Post, sondern eine oft jahrelang, ausgeklügelte Marketingstrategie. 

Wir machen uns einfach mal den Spaß und schauen hinter die Kulissen:

  • Reichweite und Follower-Zahlen: Die meisten dieser Coaches verfügen über 10.000, 20.000, 30.000 Follower und oft noch deutlich mehr. Diese Reichweite wurde über Jahre hinweg aufgebaut. In der Regel auch mit einem Anzeigenbudget (dazu später mehr)
  • Ein professionelles Team: Hinter einem solchen Post steckt ein Team von mindestens 3-5 Personen. Dazu gehören Social Media Manager:innen, Copywriter:innen, Designer, Ads-Spezialist:innen, SEO-Spezialist:innen, Programmierer:innen, Kundenbetreuer:innen und so weiter.
  • Werbebudget: In der Regel investieren diese Coaches monatlich ab 5.000 Euro aufwärts in Facebookanzeigen. Oft sind es sogar 10.000 Euro oder mehr. Dadurch wird sichergestellt, dass der Post nicht nur die bestehende Community erreicht, sondern auch laufend neue Leads generiert werden.
  • Jahrelange Erfahrung: Die meisten dieser Personen sind seit 3-5 Jahren oder länger in ihrer Nische tätig und haben sich eine Marke aufgebaut. Sie posten täglich und betreiben zusätzlich Blogs, Podcasts oder YouTube-Kanäle – Instagram Marketing ist ihr Hauptgeschäft.

Ein einzelner Post mag den Umsatz sichtbar machen, doch er ist nur der letzte Schritt in einem komplexen Prozess.

Exkurs Conversionrates auf Anzeigen und Kosten pro Lead

Grundsätzlich ist das Online Marketing Spiel ein sogenanntes Numbers-Game.

Das Ganze funktioniert wie ein Trichter mit verschiedenen Sieben.

In jeder Stufe werden Interessent:innen ausgesiebt bzw. steigen aus dem Trichter aus.

Damit unten genug für den Kauf heraus fallen, müssen oben genug rein kommen.

Vereinfacht gesagt ist das die Conversion-Rate.

Hier mal eine Beispielrechnung, damit Du eine Vorstellung davon bekommst, was Dich erwartet.

Die durchschnittliche Conversion-Rate bei Meta-Anzeigen (Facebook & Instagram) für den Verkauf von Coachings oder Onlinekursen hängt immer von mehreren Faktoren ab.

Das sind unter anderem Zielgruppe, Angebot, Funnel-Struktur (der Trichter von dem wir gerade gesprochen haben) und das Vertrauen in die Marke. 

Jetzt halt Dich fest, denn jetzt kommen realistische Richtwerte, mit denen Marketingcoaches in der Regel nicht verkaufen und die sie lieber für sich behalten:

1. Direktverkauf von hochpreisigen Coachings oder Kursen (über 500 €)

  • Conversion-Rate (Prozentsatz der Leads die am Ende kaufen): 0,5 % bis 1 % ist realistisch.
  • Warum so niedrig?
    • Hochpreisige Angebote erfordern mehr Vertrauen und haben damit eine längere Entscheidungszeit. Eine Anzeige oder ein Post reichen selten aus.
    • Viele potenzielle Kund:innen wollen erst mehr über die Anbietenden oder die Inhalte erfahren, bevor sie kaufen.

2. Verkauf über einen Lead-Magneten mit nachgelagertem Funnel (z. B. Webinar, E-Mail-Serie)

  • Lead-zu-Verkauf-Conversion-Rate: 1 % bis 3 % (Leads, die das Angebot sehen, kaufen tatsächlich).
  • Warum etwas höher?
    • Durch ein Webinar oder eine E-Mail-Serie wird Vertrauen aufgebaut.
    • Leads, die Zeit in deine Inhalte investiert haben, sind oft stärker qualifiziert.

3. Niedrigpreisige Produkte (z. B. Kurse unter 100 €)

  • Conversion-Rate: 2 % bis 5 %.
  • Warum?
    • Der Kaufwiderstand ist bei niedrigen Preisen geringer.
    • Kunden nehmen das Risiko bei einem geringen Betrag weniger wahr.
Grafik: Werbe-Budget für einen 10000 Euro Post

Grafik zur Break-Even-Analyse für Instagram-Werbeanzeigen:

  • Rote Linie (Werbekosten): Zeigt die steigenden Kosten basierend auf der Anzahl der Leads (5 € pro Lead).
  • Grüne Linie (Umsatz): Zeigt den generierten Umsatz bei einer Conversion-Rate von 1 % und einem Produktpreis von 500 €.
  • Break-Even-Punkt: Der Punkt, an dem Umsatz und Werbekosten gleich hoch sind. In diesem Beispiel liegt er bei etwa 2.000 Leads.

Fazit: Realistische Erwartung

  • Direktverkauf an kalte Zielgruppe: 0,5 % bis 1 %.
  • Verkauf an vorqualifizierte Leads (z. B. nach Webinar): 1 % bis 3 %.

Achtung: Das sind stark vereinfachte Annahmen. 

Ich habe No-Show-Rates bei Webinaren – das sind die die sich anmelden aber nicht auftauchen – Öffnungsraten bei E-Mails etc. pp. raus gelassen, um die Annahmen nicht zu kompliziert zu machen. 

Und Du kannst Dir sicher denken, dass, wenn man diese ganzen Parameter noch mit einbezieht, die Zahlen eher noch weiter nach unten gehen.

Zurück zum 10.000-Euro-Post.

Schritt 2: Der Aufwand hinter dem „10.000-Euro-Post“

Die Marketingmaschine im Hintergrund

Ein erfolgreicher Instagram-Post bzw. Social Media Post entsteht nicht zufällig.

Dahinter steckt ein ausgeklügeltes psychologisches System.

Und eine Menge Arbeitsaufwand.

Schauen wir mal auf die genauen Schritte:

  • Vorbereitung und Planung:
    • Brainstorming der Inhalte: Was passt zur Zielgruppe?
    • Erstellung einer durchdachten Verkaufsstrategie.
    • Zeitaufwand: 5 Stunden.
  • Content-Erstellung:
    • Texterstellung (Copywriting), die Emotionen weckt und zum Kauf animiert.
    • Erstellung von ansprechenden Grafiken und Videos.
    • Zeitaufwand: 10 Stunden.
  • Anzeigen-Setup und Optimierung:
    • Planung der Zielgruppen.
    • Erstellung und Optimierung von Anzeigen.
    • Zeitaufwand: 15 Stunden.
  • Community-Management:
    • Beantwortung von Fragen in den Kommentaren und DMs.
    • Pflege von Leads, um sie in zahlende Kunden zu verwandeln.
    • Zeitaufwand: 5 Stunden.

Gesamt: Mindestens 35 Stunden Arbeitszeit für das Umfeld, in welches dieser eine Post eingebettet ist. Und das ist noch sehr niedrig angesetzt. Denn solche Kampagnen in die so ein Post integriert ist laufen in der Regel über mehrere Wochen. Das alles verteilt auf verschiedene Teammitglieder …

Schritt 3: Der finanzielle Aufwand hinter einem Post

Ein weiterer oft Faktor, den Dir niemand verrät ist der finanzielle Aufwand.

Das Meta-Werbeanzeigen-Budget

Wer denkt, dass ein Post allein durch organische Reichweite 10.000 Euro Umsatz erzielen kann, irrt. Das funktioniert so nicht.

Hier eine Beispielrechnung:

  • Ziel: 10.000 Euro Umsatz.
  • Annahme: Produktpreis 500 Euro → 20 Verkäufe erforderlich.
  • Durchschnittlicher Cost-per-Lead (CPL): 50 Euro → 40 Leads nötig.
  • Durchschnittliche Conversion-Rate: 50 % → Werbekosten mindestens 2.000 Euro.

Was? So viel für einen Lead? Waren das nicht 5 Euro? Die 5 Euro sind für einen Lead für ein kostenloses Freebie … 

Der Begriff Lead ist variabel und hängt davon ab, mit welchem Aufwand für welches Produkt ein Lead gewonnen wird.

Die teuersten Leads hast Du im Business to Business Bereich bei vorqualifizierten Geschäftsführungskontakten.

Solche Leads kosten ab 1.000 Euro aufwärts.

Zusätzliche versteckte Kosten

Neben den Werbeanzeigen entstehen weitere Kosten:

  • Gehälter des Teams: Je nach Größe und Qualifikation können diese mehrere Tausend Euro betragen.
  • Tools: Canva, Ads-Manager, CRM-Software und mehr (mindestens 500-1.000 Euro pro Monat).
  • Zeitaufwand des Coaches selbst: Der Coach selbst investiert zusätzlich Stunden in Content und Strategie.

Am Ende belaufen sich die Kosten für einen einzigen erfolgreichen Post oft auf fünfstellig !

Du merkst schon den Witz, oder?

Bei diesem Aufwand müssen Posts immer wieder 10.000 Euro bringen, um den Laden überhaupt am Laufen zu halten.

Sprich: Bei diesem Businessmodell ist das nix besonderes, sondern eine Notwendigkeit.

Schritt 4: Warum du als Einzelunternehmer:in nicht in diese Falle tappen solltest

Die Erfolgsstories der großen Instagram- und Social-Media-Coaches können inspirierend sein, aber sie spiegeln nicht die Realität für Einzelkämpfer:innen oder kleine Unternehmen mit maximal einer Marketingfachkraft wider. Hier ein Vergleich:

  • Ressourcen: Während die großen Coaches ein Team und ein hohes Werbebudget haben, stehen Einzelunternehmer:innen meist allein da.
  • Marketing als Hauptfokus: Für viele dieser Coaches ist Marketing das Kerngeschäft. Du hingegen möchtest vermutlich deine Kernleistung (z. B. Coaching, Dienstleistungen) anbieten und nicht den ganzen Tag Content produzieren.
  • Realistische Ziele setzen: Der Druck, solche Ergebnisse zu erreichen, kann demotivierend sein und zur Verschwendung von Ressourcen führen.

Schritt 5: Die psychologischen Tricks hinter den 10.000-Euro-Posts

Aber warum fahren wir auf diese Geschichten so unglaublich ab? Wir sind doch sonst nicht so naiv … Oft ahnen wir sogar, dass da irgendwas nicht passt, lassen uns aber Ende doch einwickeln. Warum?

Weil das Profis sind und weil sie wissen, wie es geht.

Zum Beispiel wird mit folgenden Tricks gearbeitet:

  • Soziale Bewährtheit: Höhepunkt-Zahlen wie Follower, Umsätze und Testimonials suggerieren Erfolg und machen uns empfänglich.
  • FOMO-Effekt: Solche Posts erzeugen oft das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn wir nicht sofort handeln.

Auch hier stimmen die Rechnungen hinter den Behauptungen nicht bzw. sind schief.

Beispiel: Wie meine Kundin XY mit nur 100 Follower:innen 10.000 Euro gemacht hat.

Grundsätzlich: Ja, das geht.

Aber nur ein einziges Mal.

Denn es kauft ja nur ein Bruchteil.

Und das sind die, die 100% interessiert sind.

Sagen wir 10 Leute.

Was im Grund viel zu viel ist.

Aber was soll’s?

10 Leute buchen für 1.000 Euro.

Beim nächsten Mal buchen nicht noch einmal 10 Leute.

Denn die 90% die beim letzten Mal nicht gekauft haben sind die, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an Deinem Angebot interessiert sind, sondern nur an Deinen kostenlosen Information.

Wenn wir wieder hoch ansetzen kaufen jetzt noch 3.

Damit sind die 100 Follower:innen für Deinen Umsatz ausgeschöpft.

Das heißt, in diesem Beispiel müssen jetzt wieder 100 Follower:innen her.

Und dann beginnt das Spiel wieder von vorn.

Achtung: Diese Zahlen sind absolute Ausnahmen.

Eine Conversion-Rate von 10% bei einem Produkt über 500 Euro bzw. sogar über 100 Euro ist extrem selten.

Fazit:

Lass uns den ganzen Bumms noch einmal zusammenfassen

  • 10.000 Euro mit einem Instagram-Post sind möglich, aber nur mit massiven Ressourcen und wenn Du Deine Zahlen im Griff hast. Außerdem kommen sie nicht über Nacht.
  • Für Einzelunternehmer:innen sind solche Ergebnisse in der Regel unrealistisch. Ja, es gibt sie immer mal wieder. Es sind aber die Ausnahmen mit den Werbung gemacht wird. 

Tipps für nachhaltiges Content Marketing für Coaches

  • Setze nicht ausschließlich auf Social Media, sondern auf langfristige Medien wie Blog, Podcast oder YouTube
  • Nimm nur einen Social Media Kanal dazu aber fokussiere Dich nicht darauf.
  • Setze auf echten, langfristigen Mehrwert für deine Community.
  • Entwickle Strategien, wie über welchen Content Deine Wunschkund:innen zu Dir kommen sollen.
  • Nimm Dir mindestens 1 Jahr Zeit. Ja, ich hätte es auch gern schneller, ist aber unrealistisch. Es sei denn, Du bringst gleich von Anfang an ein signifikantes Budget mit.

Abschluss: Du brauchst keine 10.000-Euro-Posts, um erfolgreich zu sein. Du brauchst Homies (eine Community), die Dir vertrauen. Sowas braucht Zeit. Nimm sie Dir. Sie ist gut investiert. Versprochen.

Hier gilt jetzt nicht direkt umsetzen.

Denn das hier ist reines Hintergrundwissen.

Trotzdem ist es kein Trostpreis.

Denn es gilt:

Mach Dir realistische Gedanken über Deine Verkaufsstrategie und Deine Angebotsstrategie.

Wie willst Du am Markt unterwegs sein und was ist für Dich in der Umsetzung realistisch?

Wenn Du Fragen hast, schreib sie einfach in die Kommentare.

Ich antworte auf jeden Fall.

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