SELBST-BEWUSST-SEIN im Content Marketing (und beim Sachbuch schreiben)

SELBST-BEWUSST-SEIN im Content Marketing (und beim Sachbuch schreiben)

26. November 2023

Hinweis: Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch „Mindset für Autor:innen“*

Selbst-bewusst-sein …? 

Wirklich? 

Was hat das denn mit Content Marketing und/oder mit dem Sachbuchschreiben zu tun? 

Alles 😉 

Es hat schon einen guten Grund, warum das Wort mit Trennungsstrichen geschrieben ist. 

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Denn es geht eben nicht um das klassische Selbstbewusstsein, welches mal zu klein und mal zu groß sein kann.

Es geht darum, sich seiner selbst bewusst zu sein.  

Und das nicht nur, wie es ach so hipp ist, mit allen Ecken und Kanten. 

Das kommt ganz automatisch, eben auch mit allen unbewussten Mechanismen, die uns steuern.

Das ist nicht ganz so einfach und in vielen Situationen wahnsinnig anstrengend, aber – und das ist die gute Nachricht – es lohnt sich, wenn wir uns weiterentwickeln wollen.

Auf der einen Seite ist unser Gehirn für lebenslange Weiterentwicklung gemacht.

Wir können im hohen Alter noch eine neue Sprache oder surfen lernen.

Das mit dem Surfen ist körperlich vielleicht ein Problem.

Für unser Gehirn grundsätzlich nicht.

Wir lernen ein Leben lang. Auch Selbst-bewusst-sein

Neuroplastizität ist das Zauberwort.

Beispielsweise ist es für Erwachsene problemlos möglich, in einer Woche Einrad fahren zu lernen.

Alles, was es braucht, sind vier Stunden tägliche Übungen und professionelle Anleitung.

Nachgewiesen in einem Experiment, in dem die Forscher:innen die Veränderungen im Gehirn während der Lernphase messen wollten.

Nur eine Woche und vier Stunden tägliche Übungen.

Wenn wir das mal hochrechnen, sind es also gerade mal 28 Stunden.

Das ist nicht viel.

Das Problem ist, dass gerade Erwachsene, wenn sie etwas Neues lernen wollen, die 28 Stunden nicht vollkriegen.

Ich spreche da aus Erfahrung.

Und ein verstaubtes Longboard, ein zum Tablett umfunktioniertes Balanceboard und ein im Internet verschollener Spanischkurs sind meine Zeug*innen …

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich mit keinem der genannten Dinge 28 Stunden verbracht …

Aber warum ist das so?

Ich wollte doch all diese Dinge lernen?

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Dazu ist es wichtig zu wissen, dass unser Gehirn, obwohl es diese großartige Neuroplastizität besitzt, im Grunde faul ist.

Wobei „faul“ eigentlich nicht die richtige Bezeichnung ist.

Es ist vielmehr so, dass unser Gehirn Mechanismen benötigt, um die Flut der Entscheidungen, der wir jeden Tag ausgeliefert sind, überhaupt leisten zu können.

Welche Socken ziehe ich an, welche Unterwäsche, und was esse ich zum Frühstück …

Wenn all das – und noch mehr – jeden Tag ganz bewusste Entscheidungsprozesse wären, dann müssten unsere Tage wesentlich länger sein als 24 Stunden und wir hätten ein Energieproblem.

Denn jede bewusste Entscheidung braucht Energie.

Da Energie aber in der menschlichen Entwicklungsgeschichte in unseren Breitengraden noch gar nicht so lange unbegrenzt zur Verfügung steht, musste sich unser Körper – und damit auch unser Gehirn – mit dem begnügen, was durchschnittlich zu haben war und das Beste draus machen.

Also gibt es zwei Systeme in unserem Gehirn: das Routinesystem und das Denksystem.

Mindset und Gehirnfunktionen

Der Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahnemann nennt die beiden Systeme in seinem Bestseller „Schnelles Denken. Langsames Denken“*

System 1 und System 2.

System 1 – das Routinesystem – ist schnell und benötigt nicht viel Energie.

Hier funktionieren wir im Routinemodus.

Alles, was wir gut können, unsere guten und schlechten Gewohnheiten laufen in diesem System.

Viele dieser Routinen laufen mehr oder weniger unbewusst ab.

Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der tägliche Weg zur Arbeit.

Es ist immer derselbe Weg, also verschwendet unser Gehirn nur minimale Energie an den Vorgang.

Auch wenn es irgendwie erschreckend klingt, aber jede/r von uns hat schon ein- oder in der Regel mehrmals erlebt, dass er/sie „plötzlich“ auf der Arbeit war und sich gefragt hat: „Wie zum Teufel bin ich denn hierher ge-kommen?“

Die Antwort ist einfach: Im Routinemodus des System 1.

Keine Sorge, Du kannst Dich auf Dein Gehirn verlassen.

Wenn etwas Ungewöhnliches auf dem Weg passiert wäre, wäre es in Sekundenbruchteilen in den bewussten Denkmodus, in System 2, gesprungen.

Das Gehirn ist ja nicht doof.

Die meiste Zeit unseres Tages verbringen wir im Routinemodus.

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Dieser ist aber nur mehr oder weniger bewusst.

Und genau hier setzt die Idee des Selbst-bewusst-seins ein.

Denn es gehört einfach dazu, sich diesen Umstand immer wieder bewusst zu machen, und immer mal wieder bewusst aus diesem Zustand herauszutreten und sich zu fragen, ob das Routinesystem meinen Zielen gerade dient oder sie sabotiert.

Denn das Routinesystem ist nicht dazu da, unsere Ziele zu erreichen.

Es ist dazu da, uns automatisch und möglichst energieeffizient durch unseren Alltag zu bringen.

Alle Ausreißer werden durch Ausreden, Rechtfertigungen oder einen schleichenden Rückfall in alte Gewohnheiten sabotiert, denn sie kosten Energie.

Warum sonst sollte es so schwer sein, endlich mit dem Sport zu starten, sich besser zu ernähren oder die eigene Buchidee zu Papier zu bringen?

Die Preisfrage ist natürlich: Wie überliste ich das System 1?

Im Grunde gar nicht. Aber Du kannst mit ihm arbeiten.

Es geht erst einmal darum, sich darüber bewusst zu werden, dass es Mechanismen in unserem Gehirn gibt, die uns auf ganz natürliche Weise von neuen Dingen abhalten.

Darüber können wir uns an dieser Stelle ärgern, was aber wenig zielführend ist.

Zielführend ist, diese Tatsache zu akzeptieren. Techniken, wie wir mit ihr umgehen, kommen später.

Versprochen!

Ich komme noch einmal auf die Idee des Selbst-bewusst-seins zurück.

Die Idee, die dahinter steckt, ist, sich wertungsfrei aller Mechanismen, die uns unbewusst steuern, bewusst zu werden.

Mit einer gesunden Neugier und der Haltung „Ach, das ist aber interessant …“ an die Sache ranzugehen.

Erfahrungsgemäß ist das nämlich nicht die Haltung, mit der wir neue, vielleicht auch nicht ganz so positive Dinge über uns lernen.

Wir neigen viel eher dazu, uns selbst zu geißeln. Selbstsuggestionen wie „Wie doof war das denn …“, „Kein Wunder, das musste ja passieren …“ oder „Du kriegst aber auch nix auf die Reihe …“ sind keine Seltenheiten.

Wenn wir so mit anderen Menschen sprechen würden, wie wir häufig mit uns selbst sprechen, hätten wir keine Freunde.

So viel ist sicher.

Auch hierüber sollten wir uns bewusst werden und uns fragen, ob das zielführend ist.

Wenn die Antwort „Ja“ lautet, dann: Go for it!

Wenn sie aber „Nein“ lautet, dann ist es an der Zeit, die Strategie zu ändern.

Und das geht eben nur, wenn wir uns bewusst anschauen, was wir tun, lassen und was wir dabei denken oder auch nicht.

Das ist Selbst-bewusst-sein.

Da rein zu kommen, ist für Deinen Content Marketing Prozess, Deinen Schreibprozess wichtig.

Welche Denkweise, welche Denkmuster sind mir dienlich.

Und welche Muster sind hinderlich …

Ist es dienlich zu denken: Oh, ich habe dafür keine Zeit …

Wenn Du wirklich keine Zeit hast, ist das völlig in Ordnung.

Es geht darum, diese Aussage vor sich selbst einmal zu überprüfen.

Führt mein Hirn mich aufs Glatteis?

Ist die Aussage dienlich oder hinderlich?

Das ist manchmal nicht so einfach zu unterscheiden.

Es lohnt sich aber, die eigenen Denkmuster immer mal wieder auf den Prüfstand zu stellen.

Nicht nur beim Schreiben und beim Marketing 😉

Du weißt was jetzt kommt!

Wissen ist nur der Trostpreis!

Umsetzen ist der Hauptgewinn.

Also los: Etabliere eine Scheib- und/oder Marketinggewohnheit, die Dein Business nach vorn bringt.

Der Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch „Mindset für Autor:innen“

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2 Kommentare

  1. Moin, Anja,

    ein mittlerweile umgangssprachlicher Ausdruck für Dein Selbst-bewusst-Sein heißt Achtsamkeit. Die richtet unseren Blick aufs Hier und Jetzt und ermöglicht uns das Ausblenden von Störfaktoren.

    Karsten Dusse (sprich „Düss“), der am selben Tag Geburtstag hat wie ich, hat darauf eine wunderbache Buchreihe aufgebaut: „Achtsam morden“. Morden müssen wir nicht, aber es ist gut, wenn wir uns auf uns selbst und unsere Ziele besinnen … und wenn es „nur“ das Schreiben sei. Nun schreibe ich (noch?) keine Sachbücher, sondern Belletristik, aber die Harangehensweise ist vom Prinzip her gleich. „Dein“ Sachbuch folgt einem System, meine Romane folgen einem Plot. Beiden gleich ist hinterher die Vermarktung, denn wir schreiben ja nicht für uns selbst. Schließlich kennen wir unsere Werke schon.

    Hier treten im Sinne des „sich selbst seiner bewusst zu sein“ zwei Dinge zutage: die Produktbezogenheit und die Corporate Identity. Ich identifiziere mich mit meinem Produkt und über es, damit meine Kunden darin eine Lösung für ihre Probleme sehen und über mein Buch auch mich wahrnehmen. Bei Belletristik heiß das Problem eher Langeweile oder Leselust. Die Corporate Identiy erlaubt mir über das „Branding“, also den Aufbau einer Marke, mich dem Kunden als Problemlöser vorzustellen. Das fördert die Nachhaltigkeit bei der Kundenbeziehung. Außerdem schafft es Vertrauen. und Sichtbarkeit.

    Das ist auch so im alltäglichen Leben; Wenn ich mir ein neues Auto gekauft habe, sehe ich erst danach, wie viele meiner Mitmenschen die gleiche Wahl getroffen haben bezüglich Modell und Farbe – vorher fiel mir das nie auf.

    Somit stehe ich voll und ganz hinter Deiner These des „sich seiner selbst bewusst Seins“.

    Beste Grüße
    Michael Kothe, Autor

    Antworten
    • Moin Michael,

      vielen Dank für die Rückmeldung. Carsten Dusse ist einer meiner Lieblingsautoren und ich warte gerade wieder sehnsüchtig auf das nächste Buch. Vor allem, weil es so großartig recherchiert ist.

      Mit dem Begriff „Achtsamkeit“ stehe ich ein wenig auf Kriegsfuß. Ich kann gar nicht genau sagen warum. Aber grundsätzlich fasst die Idee es sehr gut zusammen.

      Herzliche Grüße aus Hamburgs Süden
      Anja

      Antworten

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